Event

Wochen vorher hat Lutz zum Spezialitätentasting nach Wahl eingeladen. Eine Vorbereitung, die sich nicht nur gelohnt hat, sondern die auch absolut notwendig war. In der vorgelagerten Entscheidungen über das Line Up wurden Excelsheets erstellt, ausgefüllt und ausgewertet. Am Ende kam eine Auswahl zustande, das sich sehen lassen kann.

1) Longmorn, SSMC, Bourbon Barrel, 120 bottles 32 Jahre, von 1976 mit 53,0%
2) Aberfeldy, SSMC, Cask No. 2186, 30 Jahre, von 1974 mit 59,5%
3) Caperdonich, Whisky Doris, Bourbon Cask 7425, 36 Jahre, mit 54,4%
4) Glen Grant, Duncan Taylor, Sherry Cask 3474, 37 Jahre, von 1970 mit 50,3%
5) Longmorn, G&McPhIL CColl, Refill Sherry Butt, 39 Jahre, von 1969 mit 57,7%
6) Glen Grant, Cadenhead Chairman, Sherrycask, 42 Jahre, von 1964 mit 51,2%
7) Glenglassaugh, SMOS, Cask 531, 30 Jahre, von 1978 mit 49,8%
8) Highland Park, OA, 30 Jahre, mit 48,1%
9) Glengoyne, MoS, Oloroso Finish, 37 Jahre, 52,5%
10) Port Ellen, Douglas Laing, Sherry Cask, von 1979 mit 50,0%
11) Port Ellen, Bladnoch-Bottlin, Butt No. 2036, 25 Jahre, mit 58,1%

11 Munich Spirits versammelten sich bei Lutz, brachten 11 Flaschen feinste Tropfen und mit diesen 359 Jahre gelagerten Whisky mit. Außer Konkurrenz kamen etliche weitere hinzu. Aber bevor es an diese Spezialitäten ging, stärkten wir uns zunächst. Dazu hatte Lutz schon den ganzen Tag am Herd gestanden, um uns einen Irish Stew zu servieren. Und so sorgten wir für eine gute Grundlage, die angesichts der bevorstehenden Programms auch dringend zu empfehlen war. Als Aperitif dazu bot sich entsprechend Irisches an.

So gut vorbereitet ging es dann an die Malts. Und dabei gab wahrlich ein Feuerwerk an neuen und bekannten Eindrücken. So machte jeder seine eigenen Highlights und Favoriten aus. Daher will ich an dieserStelle auch auf einen detaillierten Bericht verzichten, der zwingend unvollständig und subjektiv werden würde. Wir hatten einen tollen Abend, und wir werden uns noch einige Zeit mit Freunden daran erinnern. Wann hat man schonmal ein Line Up mit 11 Flaschen und einem Durchschnittsalter von knapp 33 Jahren. Ziemlich viele Schnapszahlen …

Ohne böses Erwachen am nächsten Morgen erfreuten wir uns an Brezn und Weißwürsten, so dass wir bald wieder voll wiederhergestellt waren.

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Allgemeines

Caol Ila
Im Rahmen des hier schon beschriebenen Singlemalt-Adventskalenders galt es am 19. Dezember einen Caol Ila zu erraten.

Das Besondere an diesem Malt war jedoch ohne Frage der Alkoholgrad, auf den keiner der Teilnehmenden ohne zwischenzeitliche Hinweise von Tina und Micha gekommen wäre: 68,2% Alk. ! Und das nach immerhin 9 Jahren Lagerzeit im Fass.

Während es lange Zeit verbreitet war, den Rohbrand mit ca. 63,5% Alkoholvolumen ins Fass zu bringen, geht man heute offenbar wieder häufiger dazu über, den New Spirit mit teilweise bis zu 70 und mehr % in die Fässer zu füllen.

Der Hintergrund hierfür dürfte oftmals die höhere Ergiebigkeit des Fasses bei der Verdünnung auf Trinkstärke sein. Oder es handelt sich um Fässer, die seitens der Destille schon für eine sehr lange Lagerungszeit vorgesehen sind. Dann ist der Spielraum für den sog. „angels share“ bis zum Erreichen des Mindestalkoholgrades von 40% entsprechend größer.

Abhängig von den Lagerungsbedingungen im Warehouse (Mikroklima) und auch den klimatischen Gegebenheit der Umgebung (Makroklima) kann es dazu führen, dass ein, wie in diesem Fall 9-jähriger Caol Ila immer noch mehr als 68% aufweist.

So oder so, für mich war es der Scotch Single Malt mit dem höchsten Alkoholgrad. Und das Wichtigste: Er hat (nicht nur) mir sehr gut geschmeckt. 🙂

Tasting

So war das nicht geplant, aber manchmal kommt es eben noch besser als man denkt. Die erste Überraschung war der Besuch von Helmut Knöpfle, Marketing Manager von Schlumberger. Und damit die Vorstellung der neusten Bowmore-Abfüllung keine Trockenübung wird, hat er auch gleich eine Flasche zur Verkostung mitgebracht. Ausgebucht wie wir waren, war die Flasche denn auch schnell verteilt und in aller Munde. Danke nochmals für den Besuch und den zusätzlichen Dram.

Die Whiskys des Abends
1. Isle of Arran, 1998 – 2009, Sherryfass, Originalabfüllung, 51.3%
2. Bunnahabhain, 16 Jahre, Manzanilla Sherry Finish, Originalabfüllung, 53.2%
3. Glenglassaugh, 25 Jahre, Sherryfass, Malts of Scotland, 54.7%
4. Springnavulin, 6 ½ Jahre, Uncollectable Collection, 57%
5. Ardbeg Corryvreckan, Originalabfüllung, 57.1%
6. Glendronach, 16 Jahre, Whisky Tales, 61.5%

Schließlich machen wir uns an das eigentliche Line Up, ganz im Zeichen des Sherrys. Und wieder einmal hat sich gezeigt, dass es eben doch Geschmacksache ist. Fast jeder Whisky hat seinen ganz persönlichen Liebhaber gefunden, und so war es schwer, einen wirklich Sieger des Abends auszumachen. Brauchten wir auch nicht. Als meist genannte blieben mir Bunnahabhain, Glenglassaugh und Glendronach im Kopf.

Zu guter letzt gab es noch den Geburtstag von Tommy zu feiern, der mit einem Laphroaig auch noch die achte Flasche des Abends auf den Tisch brachte. Fotos wollen wir Euch nicht vorenthalten von dem netten und etwas weihnachtlich angehauchten Abend, nicht zuletzt dank der leckeren Lebkuchen, die Barbara uns mitgebracht hatte.

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